Vor 10 Jahren: Hochwassereinsatz in und um Deggendorf

Am 4. Juni 2013 rückten elf Wasserretter der Wasserwacht Töging-Winhöring in das Katastrophengebiet in und um Deggendorf aus. Tagelange Regenfälle hatten die Pegel von Donau und Isar so massiv ansteigen lassen, dass es am Zusammenfluss der beiden Gewässer zu extremen Überflutungen kam.
Nach einer Anfrage durch den Wasserwacht-Bezirk Oberbayern hatten wir nur wenige Stunden Zeit, um Personal und Material für den Einsatz zusammenzustellen und als Teil des eilig gebildeten „Wasserrettungszug Oberbayern 2“ tätig zu werden. Unsere Ortsgruppe stellte dabei einen Bootstrupp und einen Tauchtrupp.
Vor Ort kam es sofort zu Einsätzen in den schwer betroffenen Deggendorfer Stadtteilen Fischerdorf und Natternberg. Der WRZ Oberbayern 2 evakuierte zahlreiche Menschen aus ihren überfluteten Häusern, darunter auch schwer pflegebedürftige Personen. In den folgenden Tagen kam es auch zu Einsätzen in Niederalteich, Osterhofen und Mühlham. Insgesamt waren die Töginger Wasserretter vier Tage und drei Nächte vor Ort gefordert.
Martin Wiedenmannott, Vorsitzender der Ortsgruppe, und Kurt Ebner, damals Technischer Leiter, erinnern sich: „Rückblickend sind viele Eindrücke auch nach zehn Jahren noch präsent: Schwer betroffene Menschen, die große Teile ihres Besitzes verloren haben, überall der Geruch von Heizöl in der Luft oder hunderte überflutete Neuwagen in den Fischerdorfer Autohäusern. Es bleiben aber auch viele positive Erlebnisse im Gedächtnis: Menschen, die uns spontan mit Tüten voller Leberkässemmeln oder Kaffee und Kuchen beliefert haben oder auch der enorme Zusammenhalt innerhalb des Wasserrettungszuges. Wir haben uns vorher nicht gekannt, aber zusammen unser Bestes gegeben.“
Neben der Wasserwacht Töging-Winhöring waren im „Wasserrettungszug Oberbayern 2 “ auch die Wasserwacht-Ortsgruppen Bad Reichenhall, Dießen, Freilassing, Mammendorf und Seefeld vertreten.

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